Thom Luz
Thom Luz, geboren in Zürich, studierte an der Zürcher Hochschule für Musik und Theater und inszeniert sowohl in der freien Szene als auch an Stadt- und Staatstheatern in Deutschland, Frankreich, Belgien und der Schweiz. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dreifacher Einladung zum Berliner Theatertreffen und dem Schweizer Theaterpreis 2019.
Von 2015 bis 2020 war Thom Luz Hausregisseur am Theater Basel, seit der Spielzeit 2019/2020 ist er Hausregisseur am Residenztheater. Seine erste Inszenierung war «Olympiapark in the Dark» nach einer Komposition von Charles Ives im Marstall. Es folgten die Regiearbeiten «Leonce und Lena» nach Georg Büchner, «Die Wolken, die Vögel, der Reichtum» nach Motiven von Aristophanes und «Warten auf Platonow» nach Motiven von Anton Tschechov.
In der Spielzeit 2024/2025 kommt seine Regiearbeit «Sternstunden der Menschheit» nach Stefan Zweig - eine Koproduktion mit den Salzburger Festspielen - zur Münchner Premiere im Residenztheater.
Stücke
Büchners Lustspiel beginnt als scheinbar klassische Verwechslungskomödie, endet aber als Traumspiel über Sinn und Unsinn des Daseins, den Zweifel an der Wirklichkeit und die Sehnsucht, sich in einen Automaten zu verwandeln. Hausregisseur Thom Luz nimmt es zum Anlass für einen musiktheatralischen Streifzug durch Büchners heiter-verzweifelten Kosmos.
Leonce und LenaStefan Zweig versammelt in seinen historischen Miniaturen Glanzleistungen der europäischen Geschichte, die von unverbrüchlicher Lebenskraft genauso erzählen wie von menschlichen Schwächen. In Thom Luz‘ poetischer und musikalischer Inszenierung werden sie zu Archivmaterial, das erforscht, besungen, in kurzen Momenten zum Leben erweckt und auch in Bezug zu Stefan Zweigs eigener Biografie, seinem Weg ins brasilianische Exil gesetzt wird.
Sternstunden der MenschheitHausregisseur Thom Luz übersetzt das Dasein des typisch tschechowschen Personals aus ergebenem Bediensteten, verarmten Gutbesitzerinnen, vergeblich Liebenden und verhinderten Revolutionären in klingende Bilder, Gesänge von Gestern und Heute und poetische Choreografien. Er zeichnet eine Gesellschaft, die sich in ihrem Hamsterrad bequem eingerichtet hat und genauso hoffnungsvoll wie tatenlos auf bessere Zeiten wartet.
Warten auf Platonow